Über den Syrinx-Verlag

Der Syrinx-Verlag versteht sich gewissermaßen als Eigenverlag der Flötisten. Seine Gründung im Jahre 1986 entsprang der Notwendigkeit, bestimmte Projekte zu realisieren, die infolge ihrer konzeptionellen Neuheit bei den etablierten Verlagen nicht immer auf unmittelbares Verständnis stießen. Gemäß seiner pädagogischen Grundorientierung sieht der Syrinx-Verlag seine Hauptaufgabe darin, die Ausbildung des flötistischen Nachwuchses durch neue Arbeitsmodelle – vorrangig im Ensemblebereich – nachhaltig zu fördern.

It almost goes without saying that the „Syrinx-Verlag“ is the „Flutist´s Publisher“, in fact more accurate would be to say that it is a „Flutist´s Publishing firm for the flutist“. The foundation of the Company in 1986 arose from the need to realize particular musical projects that were not readily acceptable by the established publishers on account of their innovative concept. In accordance with it´s fundamental educational intent, the Syrinx-Verlag sees it´s main task to support the education of the next generation of flutists with a new conceptual model – mostly ensemble work – and this as effectively as possible.

33 Jahre lang führte Prof. Dr. Müller-Dombois den von ihm gegründeten Syrinx-Verlag, bevor er im Oktober 2019 in die Hände des Flötisten, Dipl.-Tonmeisters, Pädagogen und Musikwissenschaftlers Dr. Rüdiger Josef Herrmann überging.

Prof. Dr. Richard Müller-Dombois
Dr. Rüdiger J. Herrmann

Dr. Richard Müller-Dombois, geboren am 22. Dezember 1933 in Bethel bei Bielefeld (Deutschland) als dritter Sohn des Gründers und Direktors des Friedrich von Bodelschwingh-Gymnasiums Dr. Georg Müller und seiner Ehefrau Johanna, war Praktiker, Wissenschaftler, Hochschullehrer, Bearbeiter, Herausgeber und Verleger. Er studierte Flöte bei Gustav Scheck in Freiburg, Kurt Redel und Dr. Hans-Peter Schmitz in Detmold sowie Aurèle Nicolet in Berlin, – Dirigieren bei Kurt Thomas in Detmold und Hans Swarowsky in Wien, – Musikwissenschaft, Soziologie und Romanistik in Berlin und Münster, wo er 1971 zum Dr. phil. promovierte. 1955 gewann er in Berlin einen Ersten Preis beim Wettbewerb der Deutschen Musikhochschulen im Fach Flöte. Von 1958 bis 1964 war er Erster und Soloflötist der Deutschen Oper am Rhein und der Düsseldorfer Sinfoniker (Chefdirigenten: Eugen Szenkar und Jean Martinon), von 1964 bis 1968 arbeitete er als Ständige Aushilfe bei den Berliner Philharmonikern (Chefdirigent: Herbert von Karajan). Von 1966 bis 1999 wirkte er als Dozent und Professor (Leiter einer Flötenklasse) an der Musikhochschule Detmold. 1986 gründete er das Ensemble „Die Detmolder Mozart-Flötisten“ und den „Syrinx-Verlag“, der sich als Spezialverlag für Flötenliteratur versteht. Seit 1986 wirkte er außerdem als Künstlerischer Berater und Mitglied der Jury des Flötenwettbewerbs »Friedrich Kuhlau« in Uelzen. Seit dem Jahre 2000 war er zusätzlich Herausgeber und Verleger der Urtext-Gesamtausgabe der Kuhlau’schen Flötenwerke unter dem Reihentitel „Uelzener Kuhlau-Edition“.
Dr. Richard Müller-Dombois starb zwei Wochen vor Vollendung seines 88. Geburtstages, am 8. Dezember 2021, in Detmold.
Sein Wirken als Lehrer, Arrangeur und Editor hat die Flötistenwelt mehr als ein halbes Jahrhundert lang entscheidend mitgeprägt. Insbesondere seine konzeptionell-neuartigen pädagogischen Arbeitsmodelle in puncto Probespieltraining, Ensemblespiel und Phrasierung dienen nach wie vor der nachhaltigen Ausbildung des flötistischen Nachwuchses. 

Dr. Rüdiger Josef Herrmann wurde 1966 in Jever als dritter von vier Söhnen des Berufsoffiziers Josef Alois Herrmann und der Lehrerin Thekla Karolina Herrmann geboren. Er wuchs in Kaufbeuren (Allgäu) auf und ist als Musikwissenschaftler, Musikvermittler, Tonmeister und Musikpädagoge tätig. Nach seiner Zeit als Diplom-Tonmeister und Stellvertretender Leiter der Tonabteilung an der Bayer. Staatsoper (1995–2002) widmet er sich vornehmlich seinen redaktionell-publizistischen und Musik vermittelnden Aufgaben in Hamburg (Yamaha Music Foundation of Europe), seiner Lehrtätigkeit an der Kreismusikschule in Erding und seiner musikwissenschaftlich-organologischen Arbeit am Deutschen Museum in München. Sein Forschungsschwerpunkt bildet das musikalische Œuvre, insbesondere das musikdramatische Schaffen Wolfgang Amadé Mozarts, das elektronische Instrumentarium des 20. Jahrhunderts und die populäre Musik der 1960er Jahre.

Rüdiger Josef Herrmann studierte an der Hochschule für Musik in Detmold Instrumentalpädagogik, Flöte (Dr. Richard Müller-Dombois) und Musikübertragung (Volker Straus). Es folgte ein promotionsvorbereitendes Studium an der Ludwig-Maximilian-Universität in München in den Fächern Musikwissenschaft, Geschichte und Philosophie, das er an der Universität Paderborn (Dr. Joachim Veit) im April 2019 mit seiner Dissertation über Mozarts Opernchöre abschloss.

Während seiner Zeit an der Bayer. Staatsoper betreute er zahlreiche Opern- und Ballettproduktionen sowie Konzertaufführungen am National-, Cuvilliés- sowie Prinzregententheater und richtete zeitgenössisch-avantgardistisches Musiktheater in der Bühne im Marstall tontechnisch ein. Gastspiele führten ihn u. a. nach Russland (Mariinski-Theater / Petersburg), in die Ukraine (Staatsoper / Kiew) und in die Schweiz (Opernhaus / Zürich; Stadttheater / Basel). Er arbeitete mit bedeutenden Dirigenten (Zubin Mehta, Wolfgang Sawallisch), Regisseuren (Harry Kupfer, Peter Mussbach, Götz Friedrich), Sängern (Edita Gruberova, Kurt Moll, Waltraud Meier) und Choreographen (John Neumeier, Mats Egk, Hans van Manen) zusammen. Rüdiger Josef Herrmann spielt die moderne Flöte, die klassisch-romantische Klappenflöte und die barocke Traversflöte.